Begrenzte Vorfreude in der Region auf die Fussball-WM

Im Sense- und Seebezirk gab es bisher kaum Anfragen für ein Public-Viewing für die kommende Fussball-Weltmeisterschaft.

Im deutschsprachigen Kanton Freiburg sind keine grossen Fussballfeste geplant. © Keystone

Public Viewing auf Grossleinwänden wird in der Schweiz während der kommenden Fussball-WM in Katar kein Renner. Grosse öffentliche Anlässe mit Spielübertragungen sind bislang praktisch nirgends geplant. Auch nicht im Kanton Freiburg.

Keine Euphorie für Fanzonen

Im Seebezirk ist bislang kein einziges Gesuch für ein Public Viewing im öffentlichen Raum eingegangen, wie der Oberamtmann Christoph Wieland auf Anfrage bestätigt. Murten Tourismus wird während der Fussball-WM keine Fanzone einrichten. "Die Leute werden die Spiele eh lieber zu Hause anschauen, in der warmen Stube", sagt Déborah Defalque, stellvertretende Geschäftsleiterin.

Im Sensebezirk ist laut Oberamtmann Manfred Raemy eine Anfrage eingegangen. Laut Raemy sei es ein Fussballklub, der in seiner Buvette einen Event durchführen möchte. Welcher Klub es ist, konnte der Sensler Oberamtmann nicht sagen. Nach unseren Informationen plant der FC Seisa 08 in der Buvette ein kleines Public-Viewing. Anders als in den vergangenen 18 letzten Jahren wird es in der Speditionshalle der Spesag AG in Düdingen kein WM-Loch geben.

Im Dezember ist die Halle voll von Kartoffeln.

Stefan Mülhauser, Leiter der SPESAG auf Anfrage

Das WM-Loch ist rund 510 Quadratmeter gross und seit Jahren Treffpunkt von Fussballbegeisterten aus der Region.

Auch in der Stadt Freiburg ist nichts geplant. In Bulle gab die Gemeinde dem Globull-Team grünes Licht für die Einrichtung einer Fanzone in einem Privatsektor. Im waadtländischen Salavaux am Murtensee wollen Private ein grosses Zelt für die Fans aufstellen.

In der weiteren Westschweiz sieht es nicht viel anders aus. Einzige Ausnahme bildet Genf, wo auf dem Platz von Plainpalais eine Fanzone mit Grossleinwand und Zelten eingerichtet wird.

In Lausanne hingegen verzichtete die Stadtverwaltung auf die Einrichtung einer Fanzone, wie sie es seit 2008 für Euros und Weltmeisterschaften tut. Die Waadtländer Hauptstadt begründete ihre Entscheidung mit ökologischen Fragen, Menschenrechtsverletzungen und der Nichteinhaltung der Arbeitsbedingungen in Katar. Noch einen Schritt weiter geht die Stadt Vevey. Sie hat die Einrichtung von Fanzonen sogar verboten.

In der Stadt Zürich wurden zwar drei Gesuche von Privaten eingereicht - zwei davon wurden jedoch wieder zurückgezogen. In anderen grossen Städten wie Basel, Luzern und St. Gallen sind bis anhin weder Gesuche für Public Viewings auf öffentlichem Grund noch Gesuche für Gelegenheits- und Festwirtschaften auf privatem Grund eingegangen.

Gezeigt werden die Spiele vielerorts sicher in den zahlreichen Sportbars, die das ganze Jahr über Sportveranstaltungen live übertragen. Einige Spiele finden ohnehin tagsüber statt. Der erste Schweizer Match gegen Kamerun zum Beispiel wird um 11 Uhr angepfiffen - am 24. November.

SDA / RadioFr. - Martin Zbinden / faeb
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